{Rezension} The Amateurs - Wer zuletzt stirbt

17 Juli 2017

 Autorin: Sara Shepard
Verlag: cbt
Erschienen: März 2017
Seitenanzahl: 378 Seiten
Preis: 9,99€ [D], Taschenbuch
Originaltitel: The Amateurs 1
 Reihe: ja (The Amateurs)
     1. Wer zuletzt stirbt
     2. Wenn drei sich streiten (Dezember 2017)
3. ?



 Aerin Kelly war elf, als ihre ältere Schwester Helena verschwand. Fünf Jahre später wird Helenas Leiche gefunden. Sechs Jahre später legt die Polizei den Fall zu den Akten, ohne einen Spur vom Mörder. Aerin macht sich auf eigene Faust auf die Suche. Über die Website Case Not Closed nimmt sie Kontakt zu zwei Teenagern auf, Seneca und Maddox, die ebenfalls Angehörige verloren haben. Gemeinsam versuchen sie, den Fall Helena zu lösen. Doch als ihre Nachforschungen voranschreiten, schwant ihnen, dass ihre Zusammenarbeit kein Zufall ist. Und dass etwas – oder jemand – alle drei Fälle verbindet …

 Als ich vor meinem Mallorca-Urlaub in der Buchhandlung auf der Suche nach einem guten Buch für die Ferien war, hatte ich schon seit einiger Zeit eine ziemlich starke Leseflaute. Daher wollte ich ein wirklich spannendes Buch kaufen und als ich THE AMATEURS gesehen habe, musste ich es einfach mitnehmen, da ich Sara Shepards Pretty Little Liars - Reihe aufgrund der vielen verschachtelten Ereignisse so sehr mag.
Als Erstes ist mir bei 'The Amateurs' natürlich das Cover aufgefallen, welches mich sofort angesprochen hat. Ich mochte dieses babyrosa und auch die drei Pralinen fand ich irgendwie ganz cool. Zudem passt es auch sehr gut zu Geschichte, da die Süßigkeiten einen kleinen Insider zwischen zwei der Protagonisten darstellen.

Von diesen gibt es wie für Sara Shepard nicht nur einen, sondern fünf mehr oder weniger starke Hauptcharaktere, aus deren Sicht die Handlung abwechselnd erzählt wird. Das Buch beginnt zunächst mit einem Prolog, welcher den Tag von Helenas Verschwinden aus der Sicht ihrer Schwester Aerin erzählt. Seitdem konnte diese nicht wirklich damit abschließen; ihre Eltern trennen sich, sie selbst wird zur Partymaus und stellt schließlich den nach Jahren immer noch ungeklärten Fall eines Tages auf "Offener Fall" hoch. Dies ist eine Website für Amateur-Detektive, auf welcher auch Seneca und Maddox aktiv sind und beschließen, sich der Sache gemeinsam anzunehmen. Sie fahren also zu Aerin, die sich nach anfänglichlichem Widerwillen den beiden anschließt, und gemeinsam mit Brett - ebenfalls einem User aus dem Forum - und Maddox' Schwester Madison versuchen sie, den Täter ausfindig zu machen.

  Bei so vielen Protagonisten ist es natürlich erst einmal schwer, die Übersicht zu behalten und nicht durcheinander zu kommen, wer nun wie mit den anderen in Verbindung steht. Zudem gibt es eine Vielzahl an Nebencharakteren, die das Ganze noch einmal etwas verwirrender machen. Auf der einen Seite ist dies natürlich gut, da sich so viele Verdächtige für den Täter, andererseits braucht der Leser eben auch eine Zeit, um einen Überblick zu bekommen. Als ich dann mit den Hauptfiguren aber vertraut war, kam ich mit den meisten von ihnen ziemlich gut klar. Am meisten mochte ich Seneca, die zwar manchmal etwas eigenbrötlerisch ist, dennoch aber immer einen kühlen Kopf bewahrt und so oftmals neue Vermutungen aufgebracht hat. Auch Aerin fand ich glaubhaft gestaltet. Sie erscheint zwar zuerst recht zickig, allerdings ist dies durch die Schwierigkeiten, die sie mit dem Verschwinden ihrer Schwester hat, nachvollziehbar zu erklären und je weiter man in der Handlung fortschreitet, desto besser lernt man auch ihre andere Seite kennen. Mit den anderen drei konnte ich nur teilweise warm werden, Madison war das typische American Girl und somit manchmal etwas naiv, ihr Bruder Maddox wirkte oftmals zu gewollt cool und über Brett erfuhr man nur wenig aus seiner Vergangenheit. Allerdings denke ich, dass diese im Folgeband noch weiter ausgearbeitet werden und bin gespannt, mehr über alle zu erfahren.

Die vielen Charakter wirken zwar zuerst etwas verwirrend, dennoch konnte ich mich in die Geschichte selbst sehr schnell einfinden. Es gibt keine lange Vorgeschichte oder Erklärungen, sondern die eigentliche Handlung beginnt sofort mit Senecas und Maddox' Entschluss, den Fall aufzunehmen. So war ich gleich eingenommen und habe nur wenige Seiten gebraucht, um mich einzufinden. Zudem muss ich Sara Shepards Schreibstil wirklich loben. Dieser lässt sich total flüssig lesen. Er ist einfach und nicht zu verschachtelt, schafft es aber trotzdem ein gutes Bild von der Umgebung oder Situation zu zeichnen. Außerdem baut sie von Anfang an ein gewisses Spannungslevel auf, da sie viele Fährten zu den unterschiedlichsten Verdächtigen legt und gerade wenn man meint, man wisse nun, wer das Verbrechen begangen hat, kommt die überraschende Wendung. Dabei bleibt jedoch alles realistisch und logisch durchdacht, keinesfalls in irgendeiner Weise überdreht. 

Richtig spannend wurde es zwar erst im letzten Drittel des Buches, dennoch konnte ich es schon zuvor nicht mehr aus der Hand legen, da ich immer wissen wollte, was nun an der aktuellen Vermutung dran ist. In den letzten Kapiteln ist dann noch einmal richtig viel passiert und häufig habe ich bei anderen Büchern das Gefühl, dass alles nun sehr erzwungen und überladen ist. Dies war hier jedoch keineswegs der Fall. Ich empfand das Ende als sehr passend und möchte unbedingt wissen, wie es nun nach der neusten Erkenntnis weitergeht.
Anfügen möchte ich am Ende noch das typische 'American Lifestyle' - Feeling, das aus Shepars anderen Büchern schon bekannt ist. Die Gegend passt total ins Bild, die Bewohner sind teilweise etwas reicher und treiben sich auf gehobenen Schicki-Micki Parties herum, während hinter ihrer glatten Fassade nicht alles so perfekt ist wie es scheint. Viele bemängeln die Parallelen zu Pretty Little Liars etwas, dies hat mich jedoch keineswegs gestört. Ihre Werke sind nun mal gerne in solchen Gesellschaften angesiedelt, entwickeln sich aber alle zu individuellen und eigenständigen Geschichten, von denen man nicht genug bekommen kann.

 Mit 'The Amateurs' habe ich mir ein Buch erhofft, welches ich nicht aus der Hand legen kann - und wurde dabei auch nicht enttäuscht. Sara Shepards Schreibstil ist wirklich genial und sie schafft es, den Leser immer wieder in die Irre zu führen ohne das etwas unlogisch ist. Auch wenn die vielen Charaktere den Einstieg ein wenig erschweren und richtige Hochspannung erst in den letzten 100 Seiten auftreten, kann ich euch das Buch mit 4 von 5 Blumen ganz fest empfehlen und werde mir auch sicher den zweiten Band zulegen.





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